22. Sonntag im Jahreskreis - 3. Septembe

Gedanken zum Sonntag
Segen

1. Lesung: Jeremia 20,7-9

2. Lesung: Römerbrief 12,1-2

Evangelium: Matthäus 16,21-27



An diesem Sonntag wird Pastoralassistent Burkard Lang in den Gemeinden vorgestellt. Dies geschieht durch Beate Lippert (Gemeindereferentin und Mentorin) sowie Peter Göb (Pfarrer).

Eine ausformulierte Predigt gibt es daher nicht.



Daher finden Sie hier Gedanken zum Sonntag von Edith Furtmann:


Jesus nachzufolgen kann das Leben kosten 

Edith Furtmann (2023)


Freundschaften werden oft schnell erklärt und geschlossen. Was sie beinhalten, ist dabei oft noch nicht erklärt. Die Freundschaft mit Christus ist mehr als eine Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft. Ihm zu folgen kann das Leben kosten.


Petrus hat sich das zunächst anders vorgestellt

Gerade noch hat Jesus zu Petrus gesagt: Du bist der Fels, auf den ich meine Kirche baue. Und schon passiert es: als er den Jüngern erklärt, dass er sterben werde, ist es ausgerechnet Petrus, der das verhindern will. Er, der eben noch, wie wir letzten Sonntag gehört haben, aus innerster Überzeugung gesagt hat, Jesus sei der Sohn Gottes, reagiert hier ganz wie ein Mensch, der nicht will, dass sich was ändert. Ihm gefällt es nicht, was Jesus erleiden wird. Er will es nicht und er begreift nicht, wie das alles zusammenhängt. Der Petrus, auf den unser Papsttum aufgebaut ist. Und wenn er es schon nicht begreift, wie sollten wir es können, ohne Jesus gekannt zu haben? 2000 Jahre später? Sicher, wir können Karfreitag von Ostern her anschauen. Aber macht es das wirklich klarer?

Jesus spricht klare Worte: ihm nachzufolgen, hat Folgen. Es kann das Leben kosten; im übertragenen, aber durchaus auch im wörtlichen Sinne. Das zeigen die Lebenswege der Apostel. Seine Worte sind eine Parallele zu der Lesung, die wir gehört haben: Der, der sich an Gottes Wort hält, muss leiden. In der Abkehr allerdings leidet er noch viel, viel mehr.

Die Reaktion des Petrus ist menschlich nachvollziehbar. Und sie ist ok. Denn im Herzen weiß er ja, wer Jesus ist, und er wird in der Nachfolge später so konsequent sein wie viele andere, bis hin in den Tod. Zweifel und Unverständnis hindern nicht, solange man in seinem Herzen weiß, worum es geht.


Heute katholisch sein

Wie ist es bei uns? Katholisch sein in Europa hieß ja lange: eingebettet sein in volkskirchliche Strukturen; in Regeln, die vielleicht manchem zu eng waren, aber doch Sicherheit gaben, der Glaube war selbstverständlich bzw. es wurde niemand belächelt, der an Gott glaubt. Soziales Engagement in der Pfarrei – gelebte Caritas – alles das haben viele von uns quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Aber heute? Gerade heute wieder musste ich mich rechtfertigen, immer noch Mitglied in dieser Kirche zu sein. Gerade heute noch musste ich erklären, was Nachfolge für mich bedeutet: absolute Option für die Benachteiligten, hier und überall, Bewahrung der Schöpfung, immer wieder hinarbeiten auf Frieden und Versöhnung. Viele halten das für bescheuert; vor allem dann, wenn es was kostet. Freizeit, Geld… das gibt man doch nicht her für andere. So denken auch Menschen, die katholisch sind. Die eigene Bequemlichkeit geht vor, darüber hinaus muss man sehen.

Wie ist es bei mir? Wo sind meine Grenzen? Bin ich echt gewillt und in der Lage zur bedingungslosen Nachfolge? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß eins: ich bemühe mich darum immer wieder neu. Und das wird reichen, darauf vertraue ich.

Wegsegen

Unser Gott, der Mächtige,

Ursprung und Vollender aller Dinge,

segne dich,

gebe dir Gedeihen und Wachstum,

Gelingen deinen Hoffnungen,

Frucht deiner Mühe,

und behüte dich vor allem Argen,

sei dir Schutz in Gefahr

und Zuflucht in Angst.


Unser Gott lasse leuchten

sein Angesicht über dir,

wie die Sonne über der Erde

wärme gibt allem Erstarrten

und Freude gibt dem Lebendigen,

und sei dir gnädig,

wenn du verschlossen bist in Schuld,

erlöse dich von allem Bösen

und mache dich frei.


Unser Gott erhebe

sein Angesicht auf dich,

er sehe dein Leid

und höre deine Stimme,

er heile und tröste dich

und gebe dir Frieden,

das Wohl des Leibes, das Heil der Seele,

Liebe und Glück.


Amen. So will es Gott,

der von Ewigkeit zu Ewigkeit bleibt.

so steht es fest nach seinem Willen

für dich.


Jörg Zink